Im ersten Arbeitsschritt wurde auf 125 Tonkassetten der vollständige Text von Marcel Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" aufgezeichnet. Vorlesende waren Freund*innen, Verwandte, Proust-Fans und ich selbst. Die Aufnahmen wurden von jedem / jeder privat zu Hause eingelesen. Neben dem eigentlichen Text sind zusätzlich Hintergrundgeräusche aus den jeweiligen Räumen in zu hören: Wanduhren, Vogelgezwitscher, Stimmen aus den Nachbarräumen, Geklapper von Teetassen und Wassergläsern (..) Die Lesedauer des kompletten Textes beträgt 125 Stunden bzw. 7500 Minuten.
Im zweiten Schritt habe ich synchron zum chronologischen Anhören der Tonaufnahmen auf einer 10 Meter langen Rolle Papier von links nach rechts gezeichnet: Die Bildkomposition war offen, der Prozess war intuitiv, gekoppelt an den Inhalt des vorgelesenen Textes. Die Zeichnung war vollendet als das letzte Wort gesprochen bzw. gehört wurde.
